„Da bist du beinahe fast grade erst geboren und schon sitzen wir beide beim Essen.“ (Heinrich Lohse in „Pappa ante Portas“ von Loriot)
Diesen Satz habe ich tatsächlich neulich zu meinem Sohn gesagt. Mami war zum ersten Mal etwas länger alleine unterwegs, so dass wir das Vergnügen hatten ausnahmsweise einen Männerabend zu verbringen. Sonst essen wir abends eher alls zusammen. Da habe ich die Gelegenheit genutzt und mit meinem Sohn über die Zukunft gesprochen: „Bald wird es öfter so sein, dass wir alleine sind. Dann geht die Mama arbeiten und der Papa ist hier mit dir zu Hause. Das ist am Anfang für dich vielleicht etwas ungewöhnlich. Aber du kannst dir sicher sein, dass es für dich bald viel gewöhnlicher sein wird als für die meisten anderen Menschen. Die glauben, dass Kindererziehung Frauensache ist. Okay, du warst auch erstmal ein Jahr mit Mama unterwegs, aber das hatte wohl eher praktische Gründe. Ich hoffe, es ist Okay für dich, wenn ich manchmal etwas darüber schreibe. Denn schreiben wollte ich schon immer mal. “
Es schien Okay für ihn zu sein. Das Abendessen hat ihm geschmeckt, auch wenn es keine Königsberger Klopse aus der Dose gab, sondern nur Brote. (Nunja, das ist eigentlich eines seiner Lieblingsgerichte, aber dazu später mehr.) Die Generalprobe war also geglückt und wir werden mal sehen, welche Spielgruppen wir aufmischen, welche Hürden wir überwinden oder einreißen müssen (ursprünglich sollte der Arbeitstitel hier mal „Zwei Männer auf dem Damenklo“ lauten) und wer von uns dreien am Ende derjenige ist, der das Ganze am anstrengendsten findet. Übrigens ist das mit dem Schreiben tatsächlich seit der Grundschule mein Traum. Falls also ein Verleger mitliest: herzlich willkommen…